Unsere Haut wird als Organ oft unterschätzt! So sehen wir meist nur die Barrierefunktion, also die Abgrenzung von Innen und Außen, dabei hat unsere Haut noch viele weitere Aufgaben. Wenn wir unseren Körper bei der Entgiftung unterstützen möchten, müssen wir uns auch die Haut näher anschauen.
Schutzfunktion, Wärmeregulierung, Sinnesorgan
Die Haut schützt unser Innerstes vor mechanischen Verletzungen, dem Eindringen von Krankheitserregern und anderen schädlichen Stoffen, sowie z.B. auch UV Strahlung. Sie besteht aus acht unterschiedlichen Schichten, die jeweils wichtige Aufgaben erfüllen. Je nach dem an welcher Körperstelle wir schauen, ist die Haut auch der Aufgabe angepasst. So haben wir z.B. an den Handtellern, an den Ellbogen oder an den Oberarminnenseiten eine unterschiedliche Zusammensetzung und Dicke der Haut.
Zudem spielt die Haut eine wichtige Rolle in der Regulierung des Wärmehaushaltes. Die Haut wird dann mehr oder minder durchblutet und auch das Schwitzen dient dieser Funktion.
Eine weitere Aufgabe ist die Kommunikation. Ja, über die Haut kommunizieren wir mit unserer Umwelt. Über zahlreiche Schmerz-, Druck-, Thermo- und Tastrezeptoren nehmen wir Reize auf die Einfluss auf unser Handeln und unser Empfinden haben.
Stoffwechsel & Entgiftung
Natürlich ist die Haut auch ein wichtiges Stoffwechselorgan. Wir können hier Stoffe aufnehmen und auch ausscheiden. Zum Beispiel können wir über die Hautatmung Sauerstoff aufnehmen und Kohlendioxid abgeben. Während bei manchen Tieren dies die einzige Art des Gasaustausches ist, reicht die Hautatmung für uns zwar nicht um zu überleben, ist aber trotzdem enorm wichtig.
Viele Stoffe können auch in Form von Cremes, Ölen, Lotionen aufgenommen werden, man muss allerdings darauf achten wie diese Zusammengesetzt sind.
Manche Stoffen können in der Haut besser verstoffwechselt werden als andere und es eignet sich nicht jede Creme-Grundlage als Transportmedium.
Nicht zu unterschätzen ist außerdem die Entgiftungsfunktion. Toxische Stoffe, die in den Körper gelangen, können hier ausgeschieden werden.
(Bekanntes Beispiel: Die „Fahne“ nach Alkoholgenuss)
Oft deuten wir, in der Naturheilkunde, eine Schädigung/Auffälligkeit der Haut (Akne, Ekzeme...) als eine Entgiftungsstörung bzw. übermäßige Haut-Entgiftung.
Darum gibt es auch den Satz „Die Haut ist der Spiegel des Körpers“, denn Fehlfunktionen der Organe, des Stoffwechsels und des Hormonhaushaltes, zeigen sich oft auf der Haut.
Dies nehmen wir als Wegweiser in der Diagnostik. Ein „Wegcremen“ von Hautproblemen löst, meiner Meinung nach, nicht die Ursache und genau danach suchen wir in der ganzheitlichen Medizin. Eine gezielte Ausleitungstherapie, in der man alle Entgiftungsorgane unterstützt, kann, in vielen Fällen, zu einem besseren Hautbild führen.
Die Hautentgiftung unterstützen
Mit Anregen der Hautentgiftung sollte man vorsichtig sein, denn es kann durchaus dazu kommen, dass Hautunreinheiten schlimmer werden oder Pickelchen auftreten. Trotzdem gibt es ein paar Methoden um ganz sanft auch dieses Entgiftungsorgan zu unterstützen
Hauttee
Für jedes Leid ist ein Kraut gewachsen- und so gibt es natürlich auch Heilpflanzen mit der Haut als Zielorgan. Folgende Haut-Teemischung soll die Zellerneuerung unterstützen, den Stoffwechsel fördern, Unerwünschtes ausleiten und die Haut in ihrer Barrierefunktion stärken.
Für 100g Teemischung:
30g Stiefmütterchenkraut
20g Walnussblätter
20g Kamille
10g Wacholderbeeren
10g Benediktenkraut
10g Gänseblümchen
Tee zusammenmischen lassen, kann man in ausgewählten Apotheken und z.B. unter www.meine-teemischung.de (unbezahlte Markennennung)
Bürstenmassagen
Sebastian Kneipp machte diese Methode schon Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt und es werden ihr verschiedenste positive Auswirkungen auf die Gesundheit nachgesagt.
Durch die kreisenden Bewegungen mit einer trockenen Bürste, aus Naturborsten, soll die Durchblutung und der Lymphfluss angeregt werden. Beides hat positive Auswirkungen auf den Stoffwechsel. Begonnen wird mit den Füßen, dann über Beine bis zur Hüfte. Nun beginnt man an den Händen, über die Arme zu den Schultern. Zuletzt ist der Bauch und die Brustregion dran. Empfindliche oder wunde Stellen sollten ausgelassen werden.
Nach der Massage könnt ihr das Wellnessprogramm wunderbar mit einem Basenbad abschließen.
Basenbad
Basenbäder erfreuen sich zur Zeit großer Beliebtheit, denn diese sanfte Methode soll ausgleichend auf den Säure-Basenhaushalt wirken und die Schutzfunktion der Haut stärken.
Man macht sich Nutzen von einem einfachen chemischen Prozess, der Osmose. Der Osmose liegt das Gesetz des Ausgleichs zu Grunde. Hat unsere Haut einen pH-Wert von etwa 5,5 und das Badewasser einen Wert von 8,5 treten Säuren aus dem Körper um den basischen Zustand des Badewassers auszugleichen.
Was braucht ihr dafür:
- Eine Badewanne
- Spezieller Basen-Badezusatz
- Mindestens 30 Minuten Zeit
Haltet euch bei der Dosierung an die Angaben auf dem Basen-Produkt. Einmal pro Woche genügt und nicht länger als eine Stunde.
Die richtige Pflege / Kosmetik
Gewisse Stoffe in Pflegeprodukten können die Barriere- und Entgiftungsfunktion der Haut enorm stören.
Erschreckenderweise enthalten etwa 30% aller Kosmetika hormonell wirksame Chemikalien.
Tatsächlich können diese Stoffe unser Hormonsystem außer Balance bringen, was Folgen haben kann, wie Zyklusbeschwerden, Verminderung der Spermienqualität, Stimulierung gewisser Krebsarten, verfrühtes Einsetzen der Pubertät und viele weitere Symptome.
Nicht nur Kosmetika enthalten diese Stoffe, sondern auch einige Waschmittel, Pflege- & Hygieneprodukte, Putzmittel und viele Plastikverpackungen (die Stoffe aus Verpackungen können in die Produkte übergehen)
Achtet also unbedingt auf hochwertige Produkte ohne unnötige Zusatzstoffe. Es gibt unzählige Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten und hier aufzuzählen, welche „gut“ und welche „schädlich“ sind, würde definitiv den Rahmen sprengen.
Ein einfacher Trick kann uns durch den Dschungel der Kosmetika helfen – Die Apps „Codecheck“ und „Toxfox“ (unbezahlte Markennennungen) zeigen in Sekundenschnelle und gut verständlich, ob in dem Produkt schädliche Zusatzstoffe enthalten sind oder nicht.
Hierfür braucht man nur den Barcode des Produktes zu scannen!
Also ab mit Smartphone ins Bad und einmal alle Produkte checken!
Heilerde
Heilerde kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewandt werden. Aufgrund ihrer Bindungseigenschaften wird sie als „Schadstoffmagnet“ beschrieben. So soll eine „Maske“ mit Heilerde, auf der Haut, die Entgiftung fördern.