Unsere Leber ist ein ziemlich stilles Organ. Man merkt in den seltensten Fällen, dass sie überhaupt existiert und sie ist sehr schmerzunempfindlich. Und doch ist sie eines der wichtigsten Organe im menschlichen Körper. Die Leber hat unglaublich vielfältige Aufgaben.
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Filtern & Entgiften:
Alle Lebensmittel und oral aufgenommene Medikamente durchlaufen die Leber, bevor sie in den Blutkreislauf gelangen. Das Organ funktioniert hier als eine Art „Türsteher“. Nährstoffe dürfen rein, Gifte und schädliche Stoffe, sowie Krankheitserreger müssen draußen bleiben. Medikamente haben oft eine wesentlich höhere Dosierung als benötigt, weil der „First-Pass-Effekt“ in der Leber die meisten Wirkstoffe schon abbaut. Wenn man also nur die nötige Dosierung geben würde, würde kaum mehr etwas im Körperkreislauf ankommen.
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Hormon Auf-Ab-und Umbau:
Alte, defekte Hormone werden in der Lebe aussortiert und abgebaut. Auch die Balance der Sexualhormone hängt mit der Leber zusammen, denn das Östrogen wird in der Leber schnell abgebaut. Daher gibt man Bio-identische Hormone nicht oral in Kapselform, sondern transdermal (als Creme) oder als Lutschtabletten, damit sie schon in der Mundschleimhaut aufgenommen werden.
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Speicherfunktion
Vitamine, Spurenelemente, Zucker, Aminosäuren und mehr werden in den Leberzellen eingespeichert , wenn sie nicht akut benötigt werden. Eine Vorratskammer für schlechte Zeiten so zu sagen. Außerdem kann die Leber auch Zucker in Fett umwandeln und Eiweiße in Zucker. Ganz nach Bedarf.
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Gallenproduktion
Die Produktion des Gallensaftes geschieht nicht in der Gallenblase, wie oft vermutet, sondern auch in der Leber. Den Gallensaft benötigen wir zur Verdauung, vor allem zur Fettverdauung. Gesammelt und eingedickt wird er dann in der Gallenblase, bevor er über die Gallengänge in den Darm gelangt.
Wie man sieht, hat die Leber tagtäglich ordentlich zu tun. Sie ist auch sehr robust, was sie bei dem ganzen „Mist“ dem sie ausgesetzt ist, auch sein muss. Wenn sie aber doch mal leidet, kriegt man es erst sehr spät mit. Bis die Leber sich meldet, in Form von Schmerzen oder „schlechten Leberwerten“ ist schon einiges im Organ kaputt. „Müdigkeit ist der Schmerz der Leber“ sagt ein Sprichwort. Und tatsächlich ist unangemessene Müdigkeit ein erstes Anzeichen für eine Leberbelastung. Nur leider können so viele verschiedene Ursachen hinter Müdigkeit stecken, dass man nicht direkt auf die Leber schließen kann.
Es macht generell für jeden Menschen durchaus Sinn seiner Leber mal was Gutes zu tun. Immer mal wieder zwischendurch und/oder kurweise zwei mal jährlich.
Das dient der Prävention von vielen chronischen Krankheiten, denn arbeitet die Leber nicht mehr vernünftig, vergiftet der Körper langsam und chronische Krankheiten entstehen.
Was ihr präventiv für eure Leber tun könnt:
*Diese Hausmittel dienen der Prävention und ersetzen keine therapeutische Behandlung durch Arzt oder Heilpraktiker
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Bitterstoffe:
Die Leber liebt Bitterstoffe. Sie gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und sind essenziell wichtig für unsere Verdauung.
Lebensmittel die einen hohen Anteil an Bitterstoffen aufweisen sind: Ingwer, Grapefruit, Pfefferminze, Rucola, Löwenzahn, Radieschen, Chicorée, Rosenkohl, Brokkoli und Artischocken.
Leider wurden sehr vielen Pflanzen die Bitterstoffe rausgezüchtet, aufgrund des Geschmacks. Nur leiden daher die meisten Menschen unter einem Mangel. Versucht daher möglichst viele bittere Lebensmittel in euren Speiseplan einzubauen.
Zusätzlich gibt es Bitterstoffe auch in Tropfenform. Darin sind Pflanzenauszüge aus Heilkräutern wie: Mariendistel, Wermut, Schafgarbe, Bitterklee, Enzian usw.
Meist nimmt man von solchen Bittertropfen ca. eine halbe Stunde vor dem Essen die angegebene Dosis. Dies unterstützt die Leber, fördert die Verdauung und bremst sogar den Appetit, daher auch ein Tipp zur langfristigen Gewichtsabnahme.
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Leberwickel
Eine sehr einfache und wohltuende Methode sind die altbewährten Leberwickel.
Durch die Wärme und den enthaltenen Heilkräutern wird die Leber gut durchblutet und somit aktiviert. Am besten abends, zum Einschlafen, auflegen. Man benötigt:
1 Waschlappen
1 Handtuch
Decke
Warmes Wasser
Wärmflasche
Rosmarin oder Schafgarbe oder Mariendistel
Koche die Heilkräuter in Wasser wie einen Tee auf. Wenn er noch schön warm ist, aber keine Verbrennungs-Gefahr mehr besteht, tauche den Waschlappen ein und wringe in leicht aus. Lege den Waschlappen dann auf die Leberregion, unter dem rechten Rippenbogen. Lege das trockene gefaltete Handtuch darüber und oben drauf noch eine Wärmflasche. Nun kannst du ganz gemütlich und warm einschlafen während deine Leber verwöhnt wird.
(Achtung: keine Leberwickel bei: Blutungen oder Geschwüren im Verdauungstrakt, bei Fieber oder Hepatitis)
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"Leberkur"
Zwei mal im Jahr kannst du deine Leber " so richtig entlasten".
Hierzu kannst du über 3-4 Wochen jeden Tag 1-2 Tassen „Lebertee“ oder eine Tasse „Leberentlastungstrank“ trinken.
Rezept Tee:
Artischockenblätter 20g
Mariendistel 20g
Schafgarbe 20g
Fenchel 20g
Süßholz 20g
Pfefferminze 20g
1TL mit einer Tasse heißen Wasser übergießen und 10 Min. bedeckt ziehen lassen.
Rezept Entlastungstrank:
Saft 1/2 Zitrone
1 Msp. Kurkuma
1/2-1 TL Ahornsirup
In 150-200ml trinkwarmes Wasser rühren.
Zusätzlich achtest du auf deine Ernährung, in dem du Genussmittel wie Kaffee und Alkohol meidest und dafür umso mehr Bitterstoffe in dein Tagesplan einbaust.
In dieser Zeit wöchentlich ein- bis zwei mal, gönnst du dir noch einen Leberwickel.
Und auch ein Basenbad hilft den Körper zu entsäuern.
Es gibt außerdem diverse Phytotherapeutika oder naturheilkundliche Komplexmittel um die Ausleitungsorgane zu stärken. Hier zu darf ich allerdings nur in der Praxis beraten.
Auch bei vielen Krankheiten ist die Leber, innerhalb einer ganzheitlichen Behandlung nicht zu vernachlässigen. Dies muss allerdings in einem Therapiekanon geschehen, bei den man Symptome, Ursachen und alle wichtigen Faktoren mit einbezieht. Gerne berate ich euch hierzu individuell in meiner Praxis.